Urologie – Kinder

Vorhautverengung

Die Vorhautverengung kann angeboren und erworben sein. Wenn die Vorhaut sich nicht zurückziehen lässt, besteht die Gefahr der Vorhautentzündung, ein Einreißen der Vorhaut oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. In diesen Fällen empfehlen wir die Beschneidung der Vorhaut (Zirkumzision).

Hodenhochstand

Der Hoden wird beim Embryo zunächst im Bauchraum angelegt und er wandert in aller Regel noch während der Schwangerschaft durch den Leistenkanal in den Hodensack. Kommt es hierbei zu einer Verzögerung, spricht man von Hodenhochstand oder Kryptorchismus. Ein Hodenhochstand kann zu einer Verschlechterung der Zeugungsfähigkeit führen, sowie das Risiko eines bösartigen Hodentumors erhöhen. Aus diesen Gründen sollte ein Hodenhochstand noch vor dem vollendeten 2. Lebensjahr behandelt werden. Neben der medikamentösen Therapie mit Hormonen kann auch eine operative Korrektur notwendig sein. 

Bettnässen

Bei der kindlichen Inkontinenz handelt es sich zumeist um das verlängerte nächtliche Einnässen (primäre Enuresis nocturna), selten treten andere Formen der Inkontinenz bei Kindern auf. Das nächtliche Einnässen ist in den überwiegenden Fällen eine Reifungsverzögerung der Nerven, die die Blasenkontrolle ausüben und ein Missverhältnis des anfallenden Urins und der Blasenkapazität. Eine Spontanheilung ist daher zu erwarten, kann aber teilweise auch erst nach dem 10. Lebensjahr eintreten. Diese kann mit medikamentösen Therapien oder einer Verhaltenstherapie (Klingelmatratze, Biofeedback) günstig beeinflusst werden.

Vesikoureterorenale Refluxkrankheit

Zwischen dem Harnleiter und der Harnblase ist von Natur aus ein „Rückschlagventil“ eingebaut, welches das Zurückfließen des Urins aus der Harnblase in den Harnleiter und Niere (Vesikoureterorenaler Reflux) verhindert. Ist dieses Ventil defekt, kann es durch das Zurückfließen des Urins zu einer Druckschädigung der Niere und fieberhaften Harnwegsinfekten kommen. Deswegen sollte jeder fieberhafte Harnwegsinfekt bei Kindern als Warnzeichen gedeutet werden und eine urologische Untersuchung durchgeführt werden. Handelt es sich um einen geringfügigen Reflux, kommt eine medikamentöse Therapie in Frage, bei ausgedehnten Formen kann der Harnleiter unter Rekonstruktion eines funktionsfähigen Refluxschutzes neu in die Blase eingenäht werden.