
Proktologie – Ernährungstipps
Empfehlungen zur Stuhlregulation bei Verstopfungen und Blähungen
Achten Sie auf eine tägliche – kontinuierlich über den Tag verteilte – ausreichende Trinkmenge. Im Winter etwa 2 Liter täglich, im Sommer eher 3 Liter. Nehmen Sie Wasser, Schorlen, Tee (Pfefferminz, Kamille, Fenchel, Kümmel, Anis), auch Kaffee (in Maßen), Gemüse- bzw. Obstsäfte (Sauerkrautsaft, Pflaumensaft, naturtrüber Apfelsaft, Tomatensaft), Kefir und Buttermilch (auch Milch, aber in Maßen) zu sich. Vermeiden Sie wegen des hohen Zuckergehalts Softdrinks aller Art. Auch alkoholfreie Biere enthalten viel Zucker. Alkohol nur in moderaten Mengen, da er dem Körper Wasser entzieht und so eine Verstopfung begünstigt.
Bewegen Sie sich regelmäßig und ausreichend, da ein Bewegungsmangel zu Darmträgheit führt!
Achten Sie auf eine ballaststoffreiche, ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung. Ernähren Sie sich gesund und nehmen Sie hauptsächlich frische, selbst zubereitete Erzeugnisse zu sich. Verzichten Sie auf zu viele industriell vorgefertigte Produkte (Pizza, Chips, Pommes, Nudeln, fertige Tiefkühlprodukte). Ziel sollte eine sogenannte „Mediterrane Ernährung“ sein. Diese besteht aus mehreren Komponenten. Zu nennen sind hier an erster Stelle frisches Gemüse in gekochter/gegarter Form (z.B. Wirsing, Sauerkraut) oder als Rohkost (z.B. Gurke, Tomate, Paprika, Kohlrabi, Radieschen, Rettich, Zwiebeln), Salat (in jeder Form – sehr zu empfehlen „Griechischer Salat“ wegen des hohen Flüssigkeitsanteils der Gurken und Tomaten), Obst (z.B. Pflaumen, Kirschen, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Mirabellen, Apfelsinen, Äpfel, Melone, Trauben) und Zitrusfrüchte (z.B. Zitronen, Kiwis), Trockenobst (getrocknete Pflaumen/Aprikosen, Feigen), Nüsse und ganz wichtig Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Kichererbsen, Erbsen weiße/grüne Bohnen, etc.). Des weiteren nehmen Sie Vollkornprodukte (Brot, Nudeln, Reis, Haferflocken) und kaltgepresstes Olivenöl/Leinöl (verbessert die Gleitfähigkeit des Stuhls) zu sich. Darüber hinaus ist der Fischkonsum (z.B. Aal, Schillerlocke, Makrele, Hering) ganz klar dem Fleischkonsum vorzuziehen.
Nehmen sie täglich regelmäßig quellende Faserstoffe zu sich. Hierbei ist eine ausreichende Aufnahme von Flüssigkeiten (s. oben) sehr wichtig! Als potentester Vertreter dieser Art sind hier die indischen Flohsamenschalen (ein Patient beschrieb sie als den „Game Changer“) zu nennen. Darüber hinaus eignen sich geschrotete Leinsamen (geschrotet ist hier wichtig) und Kleie (Haferkleie, Weizenkleie) sehr gut als Quellstoffe in der täglichen Ernährung (beispielsweise in Ihrem Frühstücksmüsli). Sie lockern den Stuhlgang auf, indem die enthaltenen Schleimstoffe Wasser binden. Dadurch wird der Stuhlgang fluffig und geschmeidig, bleibt aber dennoch geformt.
Wirksamkeit beruht auf den Schleimstoffen, die viel Wasser binden und somit als Quellmittel fungieren. Das macht den Stuhl geschmeidiger.
Vermeiden Sie stopfende Nahrungsmittel wie ballaststoffarme Kost (Zwieback, Weißbrot, Toastbrot, Brötchen, Weizenmehlprodukte wie Nudeln oder Weizenmischbrot), übermäßiger Fleischkonsum (empfohlen wird an maximal 2 Tagen pro Woche ein unverarbeiteter Fleischkonsum – also KEINE Salami, Teewurst, Leberwurst, gekochte Wurst, Würstchen, etc.), gekochte Kartoffeln, Bananen, Kakao, schwarze/bitter Schokolade, langgezogener Schwarz-/oder Grüntee. Generell führt ein übermäßiger Konsum von ballaststoffarmen Produkten wie Süßigkeiten (Gummibärchen, viel Schokolade), Chips, Salzstangen und Kuchen (vor allem Trockenkuchen) zu Verstopfungen.
Hingegen wirkt der Konsum eines starken Kaffee, Magnesium, Milchzucker (Laktose), kaltes Zitronenwasser (egal, ob still oder kohlensäurehaltig), Pflaumensaft, naturtrüber Apfelsaft oder Sauerkrautsaft in der Regel kurfristig darmanregend.
Bei Blähungen vermeiden Sie schwer verdauliche bzw. blähende Nahrungsmittel wie Zwiebeln, scharfe Speisen, Kohl, Hülsenfrüchte. Lassen Sie sich Zeit bei der Nahrungsaufnahme und kauen Sie gut. Gegen Blähungen helfen verschiedene Kräutertees wie Fenchel, Kümmel, Anis, Pfefferminze oder Kamille und verschiedene Gewürze Anis, Zimt, Majoran, Oregano, Rosmarin, Thymian.
Empfehlungen zur Stuhlregulation bei Durchfall
Da Sie bei breiigem bzw. flüssigem Stuhl viel Wasser mit ausscheiden und damit dem Körper entziehen, ist es umso wichtiger mindestens 2-3 Liter pro Tag zu trinken. Vermeiden Sie wegen des hohen Zuckergehalts Softdrinks aller Art. Auch alkoholfreie Biere enthalten viel Zucker. Nehmen sie anstatt dessen stilles Wasser und lauwarmen Tee (Kamille, langgezogenen Schwarz-/oder Grüntee) zu sich.
Wärmstens zu empfehlen sind – wie bei dem Beitrag über Verstopfung bereits erwähnt – quellende Faserstoffe. Als potentester Vertreter dieser Art sind hier die indischen Flohsamenschalen zu nennen. Die enthaltenen Schleimstoffe binden Wasser und wandeln auf diese Art den zu flüssigen Stuhlgang in eine geformte Beschaffenheit zurück. Auf einem anderen Wirkprinzip basiert die Heilerde. Diese entzieht dem zu weichen Stuhl bzw. dem Durchfall die Flüssigkeit. Probiotischer Joghurt kann im Anschluss an eine Durchfallerkrankung durch die enthaltenen, lebenden Kulturen helfen die Darmflora wieder aufzubauen.
Nehmen Sie stopfende Produkte wie ballaststoffarme Nahrungsmittel (Zwieback, Weißbrot, Toastbrot, Brötchen oder Weizenmehlprodukte) zu sich. Auch gekochte Kartoffeln, Bananen, Kakao, schwarze/bitter Schokolade und Blaubeeren zählen zu den stopfenden Nahrungsmitteln. Muskatnuss als Gewürz verzögert ebenfalls die Magen-/Darmpassage.
Vermeiden Sie abführende Nahrungsmittel bzw. Getränke (kalte und kohlensäurehaltige) wie, Pflaumensaft bzw. Pflaumen, naturtrüber Apfelsaft, Alkohol (vor allem Alt Bier), Kaffee, Milchzucker (Laktose), Rohkost, Steinobst und Zitrusfrüchte.
Auch stark gewürzte Speisen und blähende Nahrungsmittel wie Linsen, Kichererbsen, Erbsen weiße/grüne Bohnen, Zwiebeln etc. sind nicht zu empfehlen. Zudem sollten Sie auf schwer verdauliche, fettreiche Mahlzeiten verzichten.